„Questor“ ist ein Editor, der es ermöglicht eigene Stadtrallies oder Schnitzeljagden bis hin zu, mit pädagogischen Inhalten gefüllten, Spielideen zu realisieren.
„Questor“ und deren Entwickler verstehen das Programm sowohl als eine Plattform für mobiles Storytelling, als auch als ein Kreativwerkzeug, das seine Kraft aus der Beteiligung und Integration seiner Benutzer bezieht.
Von der Idee unseres Medienprojektes, eine App für Erstsemesterstudenten der Erziehungswissenschaft zur Orientierung auf dem Campus zu erstellen, bis zur vollständigen Realisierung waren und sind wir noch vor einigen Schwierigkeiten gestellt. Dieser Blogeintrag wird sich der Problematiken widmen, denen wir bei der Erstellung unserer Erstsemesterrallye ausgesetzt waren. Ein weiterer Blogeintrag wird noch einmal versuchen zu dokumentieren, welche Schwierigkeiten bei der Tesphase der Rallye sowie letztlich auch bei der Durchführung in der Orientierungswoche auf uns zukamen bzw. noch kommen werden.
Im Vorfeld sei gesagt, dass dieser Blogeintrag zwar durchaus kritisch hinterfragt, sich jedoch der „GeoQuest-Editor“ für unser Medienprojekt als am wenigsten fehleranfällig und benutzerfreundlichsten erwies. Des weiteren ist vom Programm „GeoQuest“ nach wie vor nur die BETA-Version verfügbar und es ist davon auszugehen, dass die Entwickler viele Bugs auszumerzen versuchen werden und die Performanceleistung der Server hoffentlich erhöht werden.
Für Administratoren bzw. Ersteller eines Spiels ist es zuerst nötig sich auf der Homepage zu registrieren und einen kostenlosen Account zu erstellen.
Nachdem der Login vollzogen ist wird der User weitergeleitet in den Editor, in welchem es ihm jetzt möglich ist, mit der Erstellung eines Quests zu beginnen. Dazu betätigt der User den Button „Neues GeoQuest erstellen“ auf der linken Seite des Bildschirms.
Ist dies geschehen landet man auf einem Startbildschirm, welcher auch durchaus übersichtlich gestaltet ist. Alle Reiter und Eingabefelder sind schlüssig und selbsterklärend. Die Schaltflächen funktionieren zweckdienlich und klar strukturiert. Klickt der User bspw. auf das Standardtitelbild so öffnet sich der Arbeitsplatz von wo aus ein passendes Bild ausgewählt werden kann. Die erste Schwierigkeit beginnt für den User damit, ein Foto oder Bild ins passende Dateiformat zu konvertieren, da der Editor nur .jpg und .gif Dateien in einer Auflösung von 512*288 Pixeln akzeptiert. Für erfahrene User ist dies sehr leicht mit Programmen wie Microsoft Paint oder dem Freewareprogramm GIMP möglich, unerfahrene User kann dies jedoch bereits sehr frustrieren und vor eine große Herausforderung stellen. Wünscheswert wäre, wenn bei einer Aktualsierung ein Tool implementiert würde, welches hochgelande Bilder automatisch konvertiert und skaliert. Ergänzend könnte ein Feature sinnvoll sein, dass erlaubt, Bilddateien per URL einfügen zu können.

Kein Problem stellt das Einfügen eines Titels und einer Beschreibung dar und auch die Option ein (vorgegebenes) Theme für sein Quest zu wählen ist schlüssig und anschaulich (dadurch, dass eine Vorschau des Layouts in einem animierten iPhone© dargestellt ist).
Will der Adminstartor des Quests nun beginnen es mit Content zu füllen, so wählt er entweder den Reiter „GeoQuest Editor“ aus oder klickt auf das Stiftsymbol. Danach gelangt er auf folgenden Bildschirm.

Um einen Startpunkt seines Quests zu wählen ist eine Kartenfunktion integriert. Die Bedienung ist allerdings aufweniger als erwartet. Standardmäßig öffnet sich eine Karte des Zentrums der Stadt Bonn.
Zuerst gibt der User in die Suchleiste die Stadt bzw. den Ort an in dem sein Quest stattfinden soll. Leider ist eine präzisere Suche (bspw. nach Straßennamen oder Stadtteilen) nicht möglich, sodass der User an einem zentralen Punkt im jeweiligen Ort starten muss. Häufig tritt hier der Bug auf, dass das sich öffnende Fenster, mit den vorgeschlagen Städten zur Ausrichtung, sich nicht mehr schließen lässt, selbst wenn der User den Editor verlässt
. Dies ist nicht nur sehr irritierend, sondern schränkt auch die Funktionalität ein, dadurch, dass dieses Fenster immer im Vordergrund ist. So bleibt dem User nichts anderes übrig, als sich auszuloggen und noch einmal einzuloggen.
Auffällig ist in diesem Bereich auch, dass die, vorher sehr flüssig laufende, Seite deutliche Performanceprobleme aufweist und das Navigieren auf der Karte sehr stockend und ruckelnd von statten geht. Wie bereits von Jenny in ihrem Blogbeitrag erwähnt ist die teilweise sehr dürftige Performanceleistung sehr frustrierend.
Die Grundbedienung der Karte ist prinzipiell sehr simpel gehalten und intuitiv zu verstehen, sodass auch Laien eigentlich keine sonderlich großen Probleme damit haben sollten. Vergleichbar ist die Kartenfunktion mit einer stark abgespeckten Version von Google Maps. Die Navigation auf der Karte funktioniert mit dem Cursor welcher sich, bei gedrückter linker Maustaste, in ein Fadenkreuz verwandelt der an der Postion verharrt. Bewegt der User die Maus bei gedrückter linker Maustaste kann er dadurch über die Position der Karte veränderen. Um die Zoomfunktion zu nutzen kann der User entweder per Doppelklick der linken Maustaste näher in das von ihm gewünschte Areal hineinzoomen oder auf das Lupensymbol mit dem + Zeichen klicken, mit dessen Hilfe dann weiter in das auf dem jeweilgen Kartenabschnitt zentral gelegene Areal gezoomt wird. Um wieder größere Kartenabschnitte zu sehen, betätigt der User die Schaltfläche mit dem Lupensymbol und dem – Zeichen.
Die Navigation funktioniert realtiv gut und fehlerfrei und ist für Ortskundige relativ leicht zu bedienen. Problematisch wird es wahrscheinlich werden, wenn der User eine Rallye in einem größeren Gebiet plant oder selber nicht komplett ortskundig ist. Man stelle sich vor, ein User möchte eine Rallye für sich und seine Freunde entwerfen, die sie nach und nach zu bedeutenden Sehenswürdigkeiten in Berlin führt, wo sie einen Kurzurlaub planen. Ohne präzisere Ortkentnisse in Berlin wird es sehr aufwändig überhaupt die einzelnen Stationen zu finden. Wahrscheinlich wird der User simultan mit Google Maps arbeiten und von dort aus den gesuchten Punkt auf der Karte von Questor suchen. Diese zeit- und nervenaufreibende Kleinstarbeit wird vermutlich im Normalfall vom User als sehr stressig empfunden bzw. unter Umständen auch abgelehnt werden. Wünschenswert wäre daher bei einem etwaigen Update eine Implementierung einer Suche nach Straßen, Gebäuden oder wichtigen Punkten in einer Stadt, welche es erheblich erleichtert die Orientierung zu behalten.
Problematisch gestaltet sich bei der Durchführung auch Koordinaten und Punkte, die auf der Karte zu nah beieinander liegen (dazu aber mehr in einem weiteren Blogeintrag).
Hat man sich für einen Punkt entschieden kann der User per Drag&Drop entscheiden was für eine Art Wegpunkt er festlegen möchte. Hier hat er die Auswahl zwischen einem Text
, einer Frage 
oder einem Videoclip
. Das gewünschte Feld zieht er einfach auf den gewünschten Wegpunkt. Leider lassen sich diese Bausteine nicht miteinander kombinieren. Die Möglichkeit eigene Videos hochzuladen ist leider so in der Form erst einmal nicht gegeben, sondern kann nur über Youtubelinks geschen. So muss der User, sollte er selbstgedrehte Videos für sein Spiel oder seine Rallye verwenden wollen, erst einmal einen Youtubechannel eröffnen, dort selbiges Video hochladen und dein Link in die Adresszeile einfügen. Dies mag aus Gründen von zu hohem Traffic der Fall sein, ist jedoch ebenfalls a) zeitraubend und kann b) abschreckend für unerfahrene User sein. Sollte es der Fall sein, dass zu hoher Traffic ausschlaggbend dafür ist, dass keine eigenen Videos direkt im Editor hochgeladen werden können ist dies sicherlich nachvollziehbar, jedoch sollte es von technischer Seite auch die Möglichkeit geben Videolinks von anderen Hostern und Servern zuzulassen.
Das Einfügen von Texten oder einer Frage gestaltet sich einfacher. Diese wird, nachdem man seinen festgelegten Wegpunkt mit der Maus ausgewählt hat, einfach ins Textfeld auf der linken Seite eingegeben. Bei einer Frage wird zusätzlich noch die richtige Antwort eingegeben. Schade ist es, dass bei Fragen nicht mehrere Antworten als richtige Antwortmöglichkeit anerkannt werden können (auch dazu wird in einem späteren Blogeintrag Stellung bezogen). Gibt er User Beispielsweise im Interface als richtige Antwort „vier“ ein und der Endnutzer dann bei der späteren Durchführung auf selbige Frage die Anwort „4“, so erkennt das Programm die gegebene Antwort nicht als richtig an. Wünschenswert wäre ein Update dahingehend.
Ein Ärgerniss ist auch, dass sich einzelne Bausteine nicht kombinieren lassen. Möchte man dem Endnutzer beispielsweise eine Frage zu einem Video stellen, ist dies erstmal so in der Form nicht möglich. Auch ist es nur über Umwege (Youtube) möglich „normale“ Grafiken, Bilder oder Fotos einzufügen, da diese Funktion (noch) nicht implementiert ist.
Das Prinzip ist erst einmal sehr einfach und schlüssig, jedoch erwies sich auch hier ein sehr ärgerlicher und hartnäckiger Bug für uns als sehr frustrierend. Eigentlich ist es sehr leicht möglich eine bestimmte Station zu löschen. Man muss lediglich auf folgendes Symbol klicken
wonach sich ein Fenster öffnet, welches den User fragt, ob er sich sicher sei folgende Station zu löschen.
Normalerweise sieht die Benutzeroberfläche für eine einzelne Station dann so aus. 
Mehrfach war es bei der Gestaltung unserer Erstsemesterrallye jedoch der Fall, dass das Symbol einfach verschwand und nicht mehr da war. Die Oberfläche sieht nach auftreten des Bugs dann so aus.
An diesem Bug änderte sich allerdings auch (im Vergleich zu oben genanntem Bug mit der Suchleiste) nichts bei erneutem Ein- und Ausloggen. Da keine andere Möglichkeit besteht eine Station zu löschen, bleibt so dem User nur die Möglichkeit die Station zu ändern und umzubennen und in dem Fall, dass er dies nicht möchte, die gesamte Rally von neuem in den Editor einzugeben! Ein sehr ärgerlicher Bug, der uns einige Zeit gekostet hat und den es unbedingt in der finalen Version auszumerzen gilt!
Hat der Ersteller nun mehrere Stationen festgelegt, möchte aber die Reihenfolge, in der der diese bearbeitet werden, ändern, kann er die Stationen über die Pfeilsymbole (siehe oben) verschieben. Bei guter Serverleistung ist dies auch durchaus einfach und mit ein paar Klicks kann beispielsweise eine Station die bei einer Rallye relativ am Anfang begangen werden sollte ans Ende verschoben werden. Die Erfahrung, die unsere Medienprojektgruppe gemacht hat, zeigt, dass bei schwacher Serverleistung so ein Vorgang durchaus einmal eine viertel Stunde in Anspruch nehmen kann. Dies ist natürlich sehr zermübend. Um dem User eine einfachere und intuitivere Handhabung zu ermöglichen, wäre es auch bspw. möglich das Feature zu implementieren, einzelne Stationen per Drag & Drop zu verschieben. Dies würde aber vermutlich wieder zu Lasten der Serverleistung gehen und ist daher erst einmal nachrangig.
Sind dann diese Tücken erst einmal überstanden und der User hat alle Stationen fertig gestellt und in seine gewünschte Reihenfolge gebracht kann er den Button „Mein Spiel ist fertig“ betätigen. Auf der Mainpage kann der User dann den persönlichen Spielecode entnehmen.
Nachdem die GeoQuest-App letztlich auf das Endgerät geladen wurde und der Code eingeben wurde könnte es prinzipiell losgehen und der Spaß beginnen.
Tatsächlich ist dies erst der Anfang einiger neuer großer und kleiner Probleme. Den weiteren Vorgang zu einer letztendlich funktionstüchtigen und (größtenteils) fehlerfreien Rallye möchte ich in meinem nächsten Blogeintrag erläutern.
Abschließend sollte noch einmal erwähnt werden, dass in diesem Blogeintrag zwar deutliche Kritik ausgesprochen wurde und viele Verbesserungsvorschläge Platz finden sich jedoch der „GeoQuest-Editor“ von „Questor“ als „am wenigsten fehleranfällig“, von allen Anwendungen die wir zur Realisierung unseres Medienprojekts benutzt haben, erwiesen hat und das Programm kostenlos zur Verfügung steht. Gelingt es den Entwicklern die Fehler zu beseitigen und evtl. einige kleinere Veränderungen bzw. Anpassungen durchzuführen, handelt es sich beim GeoQuest-Editor und der dazugehörigen App um ein tolles Instrument um spielerisch komplexe Sachzusammenhänge zu vermitteln. Gelingt es den Entwicklern auch, die Gestaltung noch intuitiver (und in manchen Punkten auch simpler) auszurichten, könnte der „GeoQuest-Editor“ ebenfalls in absehbarer Zukunft auch ein tolles Instrument für User mit geringen Technik und Softwarekentnissen sein und in vielen Bereichen, auch der pädagogischen Arbeit, von vielen Menschen einsetzbar sein.